Ehrungsabend 2015


Der Stresstest ist bestanden

Bis aus Sachsen kamen die Kameraden des Patenvereins der Feuerwehr Wernesgrün mit Wehrleiter Roland Haller – sie hörten lobende Worte beim Ehrungsabend der Wehr Sulzbach-Rosenberg. Besonders galt das den Feuerwehrleuten, die für langjähriges Engagement ausgezeichnet wurden, an der Spitze Peter Schwemmer, der nach 36 Jahren als Vorsitzender und Aktiver in den Ruhestand ging.

„Bei den Einsätzen werden die Feuerwehrleute nicht nur körperlich, sondern auch psychisch belastet“, erinnerte Bürgermeister Michael Göth. Da diese ehrenamtliche Tätigkeit für die Allgemeinheit unverzichtbar ist, seien Landkreis und Stadt gern bereit, für die nötige technische Ausstattung zu sorgen. Deswegen erfolgte der Anbau ans Feuerwehrhaus mit einer Investition von 2,7 Millionen Euro.

Die Wehr Sulzbach-Rosenberg sei hervoragend aufgestellt, attestierte Stadtbrandrat Bernhard Strobl aus Amberg. Wie in der Vergangenheit werden sich beide Wehren auch künftig bei Veranstaltungen und Einsätzen unterstützen. Die Zusammenarbeit von Bereitschaftspolizei und städtischen Einrichtungen wie den Feuerwehren würdigte Erster Hauptkommissar Kurt Guggenberger.

Rund um die Uhr dabei

„Wie fühlt sich jemand, wenn er an einer Unfallstelle ist, die Telefonnummer 112 wählt und nichts geschieht?“, fragte Vorsitzender Thomas Wiesent. Und wenn dies deshalb passiere, weil niemand Lust habe, seine Freizeit für andere herzugeben, sich ehrenamtlich bei einer Feuerwehr zu engagieren, Job und Familie hintenan zu stellen und sein Leben für das von Fremden zu riskieren?

Die dritte Säule

Damit eine solche Situation nicht eintrete, seien die Feuerwehren im Landkreis und in der Stadt 365 Tage rund um die Uhr auf Abruf bereit. Alleine die bayerischen Wehren bewältigen jeden Tag von Hof bis Lindau über 700 Einsätze.

Dies gelte es noch stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung und der Politik zu bringen, dass die Feuerwehren als dritte Säule der Gefahrenabwehr neben Polizei und Rettungsdienst, vielfach sogar alleine an vorderster Front stehen, forderte Thomas Wiesent.

2015 fahre die Wehr Sulzbach-Rosenberg mit dem Einsatz-, dem Ausbildungs- und Übungsdienst und der Baustelle Erweiterungsbau dreigleisig, berichtete Kommandant Armin Buchwald. „Der Stresstest ist bestanden“, lautete die Meldung an den Bürgermeister. Obwohl 2015 noch nicht ganz vorbei sei, zeichne sich bereits eine ernstzunehmende Tendenz durch wachsende Einsatz- und Ereigniszahlen ab. Während es 2014 117 Einsätze gegeben habe, seien es heuer bereits 264, was eine Zunahme von 125 Prozent bedeute.

Personal bleibt gleich

In einer Firma wäre der Betriebsrat längst im Alarmzustand. Obwohl ohne Personalmehrung, habe die Mannschaft die Herausforderung gemeistert – stets mit dem Ziel, Hilfe am nächsten zu leisten

Auszeichnung, Ehrung, Beförderung

Für seine Verdienste wurde Peter Schwemmer, der von 1978 bis 2014 als Vorsitzender der Feuerwehr Sulzbach-Rosenberg fungierte, zum Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzenden ernannt. „Mit der Amtszeit von 36 Jahren war er Rekordinhaber aller Vorsitzenden, was wohl nicht mehr zu toppen ist“, betonte Vorsitzender Thomas Wiesent. Gleichzeitig wurden Schwemmer und Gerhard Schmid in den Feuerwehrruhestand verabschiedet.

Für 40 beziehungsweise zehn Jahre aktiven Dienst zeichnete Landrat Richard Reisinger Wolfgang Wismet mit dem Ehrenkreuz und Christian Luber mit einem Bierkrug aus. Die Wehr würdigte Michael Gottschalk für die Leitung des 200. Einsatzes 2015 und Stadtbaumeisterin Petra Schöllhorn für die fachliche Begleitung beim Anbau des Feuerwehrhauses.

Zum Feuerwehrmann wurden Kevin Minks, Moritz Prosch und Andreas Schneider befördert. Zum Oberlöschmeister wurde Michael Gottschalk, zum Hauptlöschmeister Jürgen Urbanski und zum Hauptbrandmeister Martin Donhauser ernannt.

Erfolgreich bestanden den Wissenstest: Erik Eckhardt, Luis Fleischmann, Kevin Hofmann, Nico König, Nico Meyer, Erik Minks, Max Niebler, Cedric Reps, Tamara Urbanski und Anna Wolfsteiner.