Fachgruppe Absturzsicherung


Sicher nach oben und unten

Feuerwehr Sulzbach-Rosenberg stellt neue Fachgruppe „Absturzsicherung“ in Dienst und reagiert damit auf die veränderten Einsatzszenarien mit denen die Feuerwehr immer öfter konfrontiert wird. Neben den zunehmenden Schneemassen in Wintermonaten, die ein Abräumen von gefährdeten Dächern notwendig machen bis zu Unfällen in Gruben oder Schächten. Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen zählen immer mehr zum Aufgabengebiet der Wehr und fordern deshalb besondere Aufmerksamkeit.

Nach Unfällen, Stürmen oder Bränden muss die Feuerwehr oft Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen durchführen. Dazu zählt beispielsweise die Sicherung von Dachstühlen, die Beseitigung von Sturmschäden oder auch das Räumen von schneebedeckten Dächern bei Einsturzgefahr. Auch die Selbstrettung von Atemschutzgeräteträgern nimmt hierbei einen wichtigen Punkt ein. „Früher wurden dabei nur Feuerwehrleinen und der Feuerwehr-Haltegurt zur Sicherung der Einsatzkräfte verwendet. Bei dieser einfachen Sicherungsvariante besteht im Falle eines Absturzes ein hohes Verletzungsrisiko und keine qualitative Absturzsicherung“ so Fachbereichsleiter Gottschalk. Die Absturzsicherung darf nicht mit der Höhenrettung verwechselt werden, wie diese beispielsweise bei Berufsfeuerwehren betrieben wird.

Um in absturzgefährdeten Bereichen sicher Arbeiten und Hilfe leisten sowie Personen aus gefährdeten Bereichen wie Silos oder Gruben retten zu können, sind auf dem Rüstwagen und der Drehleiter spezielle Gerätesätze „Absturzsicherung“ und „Flaschenzug“ verlastet. Hierzu gehören spezielle Brust-Sitzgurtkombinationen, Kernmantelseile, Bandschlingen und Karabiner. Gerätschaften wie diese kommen auch im Bergsport und beim Industrieklettern zum Einsatz. Damit das Material sicher bedient werden kann, mussten die Teilnehmer des Lehrgangs zahlreiche Szenarien bewältigen. Nach umfangreicher theoretischer Ausbildung und Knotenkunde stieg man zur Höhengewöhnung auf die Drehleiter und den Schlauchturm. Außerdem hatten wir im Rosenberger Biomassekraftwerk die Möglichkeit, verschiedene Bühnen und Leitern als Übungsobjekte zu nutzen.

Die Abschlussübung fand auf dem Gelände der ehemaligen Maxhütte statt. Objektmanager Christian Trösch stellte uns den Sauerstofftank der ehemaligen Sauerstoffanlage als Übungsobjekt zur Verfügung. An ihm wurden sämtliche Arten der Eigensicherung, der Personenrettung sowie der Umgang mit speziellen Rettungsgerätschaften miteinander verbunden und abgearbeitet.

Nach insgesamt sechs Übungs- und Unterrichtseinheiten können sich die motivierten Lehrgangsteilnehmer sowie alle Kameradinnen und Kameraden ein gutes Stück sicherer fühlen, wenn sie der nächste Einsatz in luftige Höhen führt.