Hydraulischer Rettungssatz


Bei der Rettung verunfallter Personen aus dem Fahrzeug wird meist der hydraulische Rettungssatz verwendet. Der Rettungssatz besteht aus einem Hydraulikaggregat, dem Spreizer und der Rettungsschere. Zusätzlich sind auf den beiden Rüstfahrzeugen der Sulzbacher Feuerwehr Rettungszylinder in verschiedenen Größen und ein Pedalschneider verlastet.

Im Rüstwagen ist ein Rettungsatz E 50-T+SAH 20 von Weber verlastet. Das doppelt wirkende Hydraulikaggregat wird von einem 1,3 kW starken Elektromotor angetrieben und erreicht einen max. Arbeitsdruck von 630 bar. Über die doppelte Schnellangriffhaspel mit jeweils 20 Meter Hochdruckhydraulikschläuche können zwei Geräte gleichzeitig oder ein Gerät mit entsprechend höherer Leistung betrieben werden. Bei Bedarf kann der komplette Rettungssatz aus dem Fahrzeug entnommen mobil betrieben werden.

Die Rettungsschere S 260 entwickelt bei 630 bar eine Schneidekraft von max. 50 t. Bespiele der Schneidleistung: Rundmaterial 28mm, Vierkant 60x4mm, Rechteckrohr: 80x40x4mm, Flachstahl 110x10mm und Rohr 84,4 x 3,2mm.

Die Rettungsschere (die korrekte aber kaum verwendete Bezeichnung ist Schneidgerät) dient zum Durchtrennen von Materialien, bei einem Verkehrsunfall beispielsweise zum Abtrennen des Autodaches.

Der Rettungsspreizer SP 60 entwickelt bei max. 700 bar eine Spreizkraft von 43 t und eine Zugkraft von max. 11 t.

Der Spreizer, auch Rettungsspreizer genannt dient zum Auseinanderspreizen, beispielsweise von verklemmten oder deformierten Autotüren oder zum Wegdrücken von Wrackteilen. Er kann allerdings auch zum Zusammendrücken oder Anheben verschiedener Materialien benutzt werden. Durch die multifunktional gestalteten Spreizerbacken – sie bestehen aus gesenkgeschmiedetem und gehärtetem, scharfkantigem Stahl – ist es auch möglich in kleinste Spalten zu kommen bzw. Blech zu schälen.

Die Rettungszylinder werden dazu benutzt, um beispielsweise den vorderen Teil des verunfallten Fahrzeugen wegzudrücken. Hierzu wird der Schweller auf Höhe der A-Säule eingeschnitten und der Rettungszylinder zwischen A-Säule und B-Säule diagonal angesetzt. Sie werden vor allem dann eingesetzt, wenn die Öffnungsweite des Rettungsspreizers nicht mehr ausreicht. In Verbindung mit einem Schwelleraufsatz, kann der Rettungszylinder optimal und achsengerecht angesetzt werden. Die B-Säule ist dadurch ausreichend geschützt und ein Durchbrechen des Zylinders wird so verhindert.